In dem bis heute stark von seiner industriellen Geschichte geprägten Kölner Stadtteil Ehrenfeld entsteht eine neue 4-zügige Kindertagesstätte. Ein zweigeschossiger Neubau in der Leyendeckerstraße bezieht ein direkt anschließendes Bestandsgebäude mit ein, greift den gewerblichen Charakter des Ortes auf und übersetzt ihn in eine eigene Formensprache.
Der Bestandsbau, ein kleineres Ziegelgebäude mit Satteldach, wendet sich der Straße mit einer komplett geschlossenen Fassade zu. So hat er einen beinahe skulpturalen Charakter, der seine robuste Materialität betont. Der neue Teil der Kindertagesstätte schließt an dieses Gebäude an und nimmt sein Fassadenmaterial auf, ohne die monolithische Anmutung zu schwächen.
Der Teil des neuen Gebäudes, der direkt mit dem Bestand verbunden ist, springt im zweiten Geschoss zurück, sodass ein niedriger Riegel mit gezielt gesetzten, großen Öffnungen den Straßenraum prägt. Der Turmcharakter des Bestandshauses wird dadurch zusätzlich betont. Im Erdgeschoss des Neubaus wird durch den Einsatz aufgearbeiteter Bestandsziegel die massive Ziegelmauer in Form und Materialität zitiert, die vormals das Industriegebiet begrenzte. Der neue Baukörper kommuniziert aber bewusst mit seiner Umgebung und erzeugt durch einen Rücksprung im Erdgeschoss eine angemessene Eingangssituation. An der nördlichen Grundstücksseite schließt ein zweiter Riegel an den angrenzenden Bestand an und nimmt dessen Traufhöhe auf. Das neue Bauwerk wird in seiner klaren Formensprache durch großzügige Öffnungen und Fensterbänder strukturiert.
Der Außenbereich ist hofseitig angeordnet und schafft durch seine vielfältige Gestaltung Spielangebote für Kinder unterschiedlichen Alters. Alle Gruppenräume sind zu diesem Bereich orientiert und werden durch offene Spielflure miteinander verbunden. In dem neu strukturierten Bestandsbau befinden sich neben einem großen Mehrzweckraum auch Räume für inklusive Pädagogik und Büroräume.
