Städtebau

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"Denklabor Brinckmannstraße" in Düsseldorf

Potentialstudie für ein Stadtquartier in Düsseldorf-Bilk

Denklabor 2024

Das technische Rathaus in Düsseldorf soll in den kommenden Jahren in einen Neubau umziehen. Im Zuge dessen hat die Stadt Düsseldorf im November 2024 in einem Denklabor mit drei teilnehmenden Architekturbüros Ideen für mögliche Nachnutzungen am alten Standort in Bilk gesammelt. Unter der Fragestellung „Wie wohnen wir morgen?“ hat 3pass Potentiale für ein neues Wohnquartier untersucht und zwei Varianten für eine durchmischte und lebendige Bebauung entwickelt.

Beide Varianten werden durch eine grüne Quartiersmitte als Begegnungsort geprägt und von einem klaren Blockrand umfasst, der sich im Inneren und in Richtung der kleineren Straßen auflöst und zur Umgebung öffnet. Während der Blockrand als baulicher Lärmschutz fungiert, findet sich im Inneren des Areals in beiden Varianten eine kleinteiligere Bebauung, die durch einen multifunktionalen Grünraum miteinander verbunden wird. Durch diese Kombination von Maßstäben reagiert das neue Quartier auf die heterogenen städtebaulichen Strukturen im Umfeld, während gleichzeitig eine klare Kante zu den großen Verkehrsachsen gebildet wird. Im Blockrand sind potentielle Hochpunkte denkbar, die das Areal als inneren Stadteingang betonen.
Dem Konzept der klimagerechten blau-grünen Schwammstadt folgend, gibt es möglichst wenig versiegelte Flächen. Die Dächer sind als Gründächer mit PV-Anlagen und Dachgärten konzipiert. Versickerungsflächen im Quartier werden maximiert und so ein Kühlungseffekt durch lokale Verdunstung erzielt.

Die erste Variante „Grünstadt Bilk“ arbeitet mit fließenden Formen. Die Bebauung im Quartiersinneren löst sich in Punktbauten auf, die ähnlich eines gewachsenen Dorfes vom Grünraum umflossen werden. In der zweiten Variante, den „Bilker Höfchen“, findet sich in mitten von geradlinigeren Strukturen, die in einzelne Hofeinheiten zusammengefasst sind, eine zentrale Grünachse. Die „Höfchen“ können unter der Prämisse unterschiedlicher Themenfelder und Finanzierungsmodelle entstehen: genossenschaftliches Wohnen, „Einfach Bauen“ mit dem Gedanken nachhaltiger Vorfertigung oder das Miteinander von Jung und Alt.

In einem Workshop am 14. November 2024 wurden die verschiedenen Ideen vorgestellt und gemeinsam mit der Bürgerschaft diskutiert.

Visualisierungen: Julia Kattinger