Mit sieben gezielt platzierten Gebäuden entsteht ein neues durchgrüntes und identitätsstiftendes Wohnquartier mit parkähnlichem Charakter, das Bestand, Freiraum und Nachbarschaft in ein offenes, vernetztes Gesamtgefüge überführt. Die aufgelockerte Struktur fügt sich harmonisch ins Stadtbild ein und nimmt Raumkanten der Kirche und weiterer Bestandsbauten auf. Ein präzise gesetztes internes System schafft klare Bezüge. So entstehen fast spielerisch qualitätsvolle private und öffentliche Freiräume. Zur Straße hin formulieren die Neubauten in Komposition mit dem Bestand kleine Eingangsplätze. Aus allen Lagen entstehen Sicht-, Raum- und Wegverbindungen, die das Quartier mit der Umgebung und benachbarten Einrichtungen vernetzen. Die Gebäude staffeln sich in ihrer Höhe bewusst zum Kirchgebäude hin ab. Zwei Baukörper an der Heidelberger Straße werden miteinander verbunden, um vor Lärmimmissionen zu schützen. Der breite Grünraum im Süden bleibt unbebaut.
Die Neubauten sind als freistehende, vier- bis sechsgeschossige kompakte Baukörper konzipiert und typologisch als Vier- bis Fünfspänner organisiert. Holzfassaden und Senkrechtmarkisen in zarter Farbigkeit beleben das Quartier und stärken die Adressbildung. Die rasterbasierte Grundstruktur von Grundriss und Fassade sowie die gleichartigen Haustypen ermöglichen den Einsatz elementierter und vorgefertigter Konstruktionen in Holz- oder Holzhybridbauweise.
Das Freiraumgefüge erfüllt sowohl die Anforderungen des Gemeindezentrums an gemeinschaftsstiftende Räume als auch die Bedürfnisse der neuen Bewohnerschaft nach Aktivbereichen und grünen Rückzugsorten. Eine klare Raumbildung und intuitive Steuerung der Nutzungsintensität strukturieren das Quartier. Zwischen Gemeindezentrum und Wohnquartier entsteht ein vergrößerter Treffpunkt mit Spielplatz und Repair-Café, während die anschließenden Höfe zunehmend privat geprägt sind. Der südliche Bereich bietet kontemplative Erholungsqualität inmitten einer extensiven und naturbelassenen Parkanlage. In Verlängerung der Straße entsteht ein öffentliches Aktivangebot mit Sport- und Fitnessnutzungen. Ein umlaufender äußerer Rundweg bindet die Grünflächen stärker an die angrenzenden Grundstücke an, ohne die privaten Höfe zu durchqueren. Bestehende Großbäume werden erhalten, weitere gewachsene und pflegeleichte Grünstrukturen insbesondere im südlichen Grünraum integriert. Diese sorgen für ein biodiverses Erscheinungsbild und ein gutes Mikroklima durch natürliche Beschattung, unterstützt durch zahlreiche Neupflanzungen. Die offene Bebauung ermöglicht eine natürliche Durchlüftung und Abkühlung des Quartiers. Niederschläge werden auf den begrünten Retentionsdächern zurückgehalten und zusätzlich in Zisternen gespeichert. Die gering versiegelten Innenhöfe verfügen über flache Retentionsmulden zur Notentwässerung. Eine kompakte Tiefgarage mit 54 Stellplätzen liegt unterhalb der Gebäude und entspricht dem Prinzip der Schwammstadt.
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